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Protest der wissenschaftlichen Mitarbeitenden des Instituts für Soziologie

Die Unzufriedenheit mit der Befristungspraxis der Uni Göttingen bleibt bestehen. Wir dokumentieren eine Erklärung der wissenschaftlichen Mitarbeitenden des Instituts für Soziologie. Gefordert werden konkrete Entfristungen sowie mittelfristig die Ausarbeitung einer Entfristungsstrategie (siehe Erklärung). Die Protestierenden künden an, ab dem 7. Februar 2025 vorerst keine Abschlussarbeiten der Studierenden mehr zu betreuen. Dies ist eine Reaktion auf die Verweigerung des bisherigen Präsidiums unter Metin Tolan, Entfristungen ernsthaft zu thematisieren und hierzu in Dialog mit den Beschäftigten zu treten.

Bis zum Februar 2023 hatten über tausend Mitarbeitende und Angehörige der Universität eine Petition unterschrieben, die Dauerstellen für Daueraufgaben und eine verbindliche und umfassende Entfristungsregelung für das Personal der Universität Göttingen fordert. Auf die Übergabe dieser Unterschriften an das Präsidium folgte das Versprechen eines Dialogs, dem dann aber ein lautes und fortgesetztes Schweigen der Unileitung folgte – auch nach weiteren Aufforderungen der Beschäftigten.

Dies war der bisherige Höhepunkt in einer langen Entwicklung. Trotz des allgemeinen Wissens um die prekären Arbeitsbedingungen im Wissenschaftsbetriebs, trotz eines gesamtgesellschaftlichen Diskurses zu diesem Thema (#ichbinHanna) und trotz durchaus vorhandener Spielräume der Universität Göttingen langfristige Beschäftigungsperspektiven zu etablieren wurden solche sogar aktiv verhindert – z.B. durch Interventionen des Präsidiums in laufende Entfristungsverfahren. In diesem Kontext ist es nicht überraschend, dass Beschäftigte ebenso unzufrieden wie enttäuscht sind und nun einige der Blockadehaltung der Universitätsleitung mit anderen Mitteln begegnen. Zu betonen ist, dass die Forderungen nicht eine Besserstellung des Instituts für Soziologie mit Entfristungen verlangen, sondern eine allgemeine Entfristungsperspektive.